Bis 2040 will die Stadt Graz CO2-neutral sein. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wurde ein Klimabeirat gegründet. Unter den zwölf Mitgliedern ist die Universität Graz mit vier Wissenschaftler:innen vertreten: der Volkswirtin Birgit Bednar-Friedl, dem Umweltsystemwissenschaftler Thomas Brudermann und den Klimaforscher:innen Ilona M. Otto sowie Karl Steininger vom Wegener Center für Klima und Globalen Wandel. Beim ersten Treffen am 28. Juni 2023 stand neben dem fachlichen Austausch auch die Wahl des/der Vorsitzenden an. Die Entscheidung fiel auf Birgit Bednar-Friedl.
Bednar-Friedl forscht seit Langem zu den Themen Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Sie ist eine Mitautorin des IPCC-Weltklimaberichts. Außerdem stand sie dem österreichischen Klimarat beratend zur Seite. "Es gibt eine Vielzahl von hochwirksamen und kosteneffektiven Klimaschutz-Maßnahmen. Graz kann als zweitgrößte Stadt Österreichs hier eine Vorreiterrolle übernehmen", sagt die Ökonomin. Für die Bürger:innen von Städten seien unter anderem Frühwarnsysteme wichtig sowie das Wissen für den richtige Umgang mit verschiedenen Bedrohungen. Eine Lösung, mit der sich mehrere Auswirkungen gleichzeitig abmildern ließen, sei Begrünung. „Bewachsene Fassaden helfen die Temperatur in den Gebäuden zu senken. Auf Rasenflächen in Innenhöfen kann bei Starkregen das Wasser versickern.“
Die Aufgabe des Klimabeirats der Stadt Graz wird nun sein, die Stadtregierung dabei zu unterstützen, jene Maßnahmen und Strategien auszuwählen, die den größten Nutzen für Klima und Gesellschaft haben. Ferner berät der Beirat die Politiker:innen, wenn es um die allgemeinen Chancen und Herausforderungen geht, die mit dem geänderten Klima einhergehen.