Zum Leitthema "Wie frei ist unser Wille" der diesjährigen "Montagsakademie" der KFUG hält Prof. Dr. Richard Sturn einen Vortrag mit dem Titel
"Mündige BürgerInnen, souveräne KonsumentInnen: Von den Grenzen der Selbstbestimmung und ihren Folgen"
Zum Inhalt:
Verbot harter Drogen, Schulpflicht, Sachtransfers anstelle von Geldleistungen für einkommensschwache Familien, Gurten-, Helm- und sonstige Pflichten zum Selbstschutz und zur Vorsorge. Dies alles sind staatliche Maßnahmen, die grundlegenden Annahmen des marktwirtschaftlichen Liberalismus widersprechen: Menschen mit freiem Willen wissen selbst am besten, was für sie gut ist. Wird ihnen Eigenverantwortung abgenommen, verkümmert ihre Fähigkeit zur Selbstbestimmung. Pauschalangriffe gegen staatlich verordnete Entmündigung führen nicht weiter. Viele finden die genannten Maßnahmen vor dem Hintergrund ihrer Lebenserfahrung plausibel. Wie aber grenzt man plausible Maßnahmen zum Vorteil vieler von Bevormundung und Paternalismus ab? Und inwiefern ist der Umstand relevant, dass Menschen nicht nur KonsumentInnen sind, sondern in einer Demokratie die Rahmenbedingungen mitgestalten? In diesem Vortrag werden Beispiele (Alterssicherung) diskutiert und Befunde der experimentellen Ökonomik und neuere Ansätze wie jenes des Libertären Paternalismus vorgestellt. Diese bieten eine differenzierte und konstruktive Perspektive auf Fragen der Selbstbestimmung und ihrer Grenzen, die ebenso heikel wie grundlegend sind.
Die Moderation des Abends übernimmt Herr Dr. Rudolf Dujmovits.
Wann? Montag, 23. 11. 2015, 19:00 Uhr
Wo? Aula der KFUG, Universitätsplatz 3, 1. St.
Weitere Informationen zur Montagsakademie sind hier zu finden.